Die Forschung des ZLSR orientiert sich an drei Themenschwerpunkten, in denen Forschungsfragen inter- und transdisziplinär bearbeitet werden. Viele der Forschungsprojekte des ZLSR lassen sich diesen Themenschwerpunkten zuordnen. Eine Übersicht aller laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekte findet sich hier.
Projekte in diesem Themenschwerpunkt: |
The Use of Organoids to Promote 3R |
It thinks, therefore It is |
Die Life Sciences entwickeln laufend neue Methoden und Verfahren für die Herstellung, die Modifikation und den Einsatz von lebenden Organismen z.B. in der Gen- und der Fortpflanzungsmedizin sowie in der Pflanzenzüchtung. Innovative biotechnologische Werkzeuge wie das Genome Editing mit Hilfe der Genschere CRISPR verdrängen dabei nicht nur andere Technologien, sondern werfen zugleich neue ethische und rechtliche Fragen auf, die das Life Sciences-Recht unter Innovationsdruck stellen.
Das ZLSR untersucht diese transformativen Biotechnologien mit dem Ziel, die Entwicklung von Gesetzgebung und Rechtsprechung u.a. in den Bereichen des Gentechnikrechts, des Fortpflanzungsmedizinrechts, der synthetischen Biologie und des Patent- und Sortenschutzrechts rechtswissenschaftlich zu begleiten. Wir interessieren uns dabei insbesondere für die Wechselwirkung zwischen technischen und rechtlichen Innovationen im Bereich der Biotechnologie. Das Forschungsfeld befasst sich darüber hinaus mit aktuellen rechtlichen Herausforderungen in den Bereichen Sterbehilfe und Transplantationsmedizin.
Projekte in diesem Themenschwerpunkt: |
Law and Nature |
Recalibrating the Incentives for NBT |
Der Mensch ist zum dominierenden Einflussfaktor auf die natürlichen Systeme der Erde geworden: hohe Emissionen von Treibhausgasen, Zerstörung von Ökosystemen (Biodiversitätsverlust) und Verschmutzung der Umwelt (Plastik, Chemikalien). Für dieses durch menschliches Handeln geprägte Erdzeitalter hat sich der Begriff Anthropozän eingebürgert. Seine Dynamiken haben vielfältige Folgen für die menschliche Gesundheit. Das Gesundheitsrecht kann sich deshalb nicht länger auf individuelle Heilbehandlung und institutionelle Strukturen beschränken. Es muss vielmehr Umwelt- und Klimafaktoren als konstitutive Dimensionen menschlicher Gesundheit berücksichtigen.
Das ZLSR erforscht diesen Paradigmenwechsel. Forschungsperspektiven sind der „One Health”-Ansatz, eine stärkere Berücksichtigung von Prävention und Resilienz sowie ein Verständnis von Gesundheit als integralem Bestandteil planetarer Nachhaltigkeit.
Projekte in diesem Themenschwerpunkt: |
Automatisierte Wirkstoffentwicklung |
Federated Machine Learning |
Die Digitalisierung hat das Potenzial, die Gesundheitsversorgung grundlegend zu verändern. Das Erfassen, Verarbeiten und Auswerten von Daten – oft mithilfe von künstlicher Intelligenz – bietet unzählige Möglichkeiten, um insbesondere die medizinische Diagnostik und Therapie zu verbessern und die Effizienz des Gesundheitswesens zu steigern. Gleichzeitig ergeben sich neue Herausforderungen: Die Datenbearbeitung eröffnet Möglichkeiten zur Diskriminierung und kann die Selbstbestimmung der Patientinnen und Patienten einschränken, zumal die verwendeten Daten meist einen Personenbezug aufweisen. Schliesslich stellt sich auch die zentrale Frage, wie die Erträge der Datennutzung verteilt werden.
Vor diesem Hintergrund untersucht das ZLSR die Wechselwirkung zwischen der Digitalisierung als technischem und gesellschaftlichem Phänomen und dem bestehenden Normengefüge. Forschungsgegenstand sind nicht nur der Datenschutz und die Datensicherheit, sondern auch das Innovationsschutzrecht, die straf- und zivilrechtliche Haftung, die regulatorischen Vorgaben sowie alle Infrastrukturen und Rahmenbedingungen, welche die Governance von Gesundheitsdaten beeinflussen können.