Ehrungen Dies academicus 2024

Portraitbilder Paul Eitel, Balthasar Müller, Claudia Stühler, Niklaus Brunschwiler

Anlässlich der Feierlichkeiten des 564. Dies academicus der Universität Basel in der Martinskirche wurden verliehen:

 

Die Doktorwürde in Jurisprudenz 2024 ehrenhalber an Prof. em. Dr. Paul Eitel

Die Juristische Fakultät verleiht die Würde und alle damit verbundenen Rechte, Ehren und Privilegien einer Doktorin der Jurisprudenz ehrenhalber an Prof. em. Dr. Paul Eitel

  • der sich während seiner gesamten beruflichen Tätigkeit als Wissenschaftler und Praktiker um die wissenschaftliche Durchführung und Weiterentwicklung des Erbrechts verdient gemacht hat;
  • der als Mitbegründer der Fachanwaltsausbildung im Erbrecht und seinem unermüdlichen Einsatz zur Ausbildung von Juristinnen und Juristen ganz erheblich dazu beigetragen hat, dass das Erbrecht auch in der Praxis einen enormen wissenschaftlichen Schub erfahren hat;
  • der seit über 25 Jahren regelmässig als Experte für Gesetzgebungsprojekte tätig war und die Revisionen und damit das Erbrecht von heute mit seiner pragmatischen und luziden Herangehensweise massgebend geprägt hat.

 

Der Fakultätspreis 2024 an Dr. iur. Balthasar Jeremias Müller

Die Juristische Fakultät verleiht den Fakultätspreis 2024, gestiftet von der Anwaltskanzlei VISCHER, an Dr. iur. Balthasar Jeremias Müller, der mit seiner Dissertation „Die Umsetzung positiver Schutzpflichten nach Art. 8 EMRK in privatrechtlichen Arbeitsverhältnissen im Schweizer Recht“ eine Lücke im schweizerischen Schrifttum schliesst. Zwar findet der Einfluss der EMRK auf das schweizerische Arbeitsrecht in der Doktrin vermehrt Beachtung. Vertiefte und umfassende Analysen einzelner Fragestellungen haben noch immer Seltenheitswert. Balthasar Müller legt den Fokus auf Art. 8 EMRK; dies ermöglicht eine gründliche inhaltliche Auseinandersetzung mit den vielfältigen Teilgehalten dieser Bestimmung und ihrer Bedeutung für das Arbeitsrecht. Die Untersuchung ist ein wichtiger Bei-trag zur Weiterentwicklung des schweizerischen Arbeitsrechts unter Einbezug der Europäischen Menschrechtskonvention. Das Werk enthält sowohl für die Arbeitsrechtspraxis als auch für die Arbeitsrechtswissenschaft wertvolle Erkenntnisse. Mit seiner Arbeit trägt der Autor auch zur Anschlussfähigkeit des Schweizer Arbeitsrechts zum internationalen Diskurs über "Human Right and Labour-Rights" bei.

 

Der Amerbachpreis 2024 an Dr. Claudia Stühler

Der Amerbachpreis der Universität Basel wird verliehen an Dr. iur. Claudia Stühler, die in ihrer Dissertation „Sterbehilfe bei Cyborgs – Technische Implantate am Lebensende“ untersucht hat, unter welchen Voraussetzungen in den Körper implantierte Herzschrittma-cher-Defibrillatoren straflos deaktiviert werden dürfen und dabei nicht nur konkrete Lö-sungsvorschläge für die medizinische Praxis ausgearbeitet, sondern zugleich die straf-rechtswissenschaftliche Dogmatik der Sterbehilfe innovativ weiterentwickelt hat.

 

Der Nachwuchspreis «Schwizerhüsli» 2024 an Niklaus Brunschwilier, MLaw

Der Nachwuchsförderpreis der Studentenverbindung "Schwizerhüsli", getiftet von der Ferdinand Neeracher-Pfrunder-Stiftung, wird verliehen an Niklaus Brunschwiler, MLaw, der in seiner Masterarbeit «Die Verwendung der Super aEgis II im internationalen bewaffneten Konflikt: Eine rechtliche Analyse des human-out-of-the-loop Modus im Lichte des Unterscheidungsprinzips» untersucht, ob vollständig autonome Waffen in der Lage sind, rechtmässige militärische von unrechtmässigen zivilen Zielen zu unterscheiden. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Debatte, ob der Einsatz dieser neuen Waffentechnologie mit einem der zentralsten Prinzipien des Humanitären Völkerrechts in Einklang gebracht werden kann.

 

Wir gratulieren ihnen sehr herzlich!