Die Ideen hinter dem Seminar

Den Studierenden soll die Möglichkeit gegeben werden, rechtlich, rechtshistorisch und rechtsvergleichend aktuelle juristische Themen zu bearbeiten. Interdistiplinäres Denken ist bereits bei der gemeinsamen Programmveranstaltung der Fakultäten und der Auswahl der Themen für die Studierenden unerlässlich. Gefördert werden sollen die Studierenden in einer selbständigen, juristisch-methodisch klaren Bearbeitungsweise von oftmals fremden Gebieten des Rechts. Damit stellen die Seminare in Engelberg die Chance dar, das erlernte Handwerk auf neues, ungewohntes und oft auch fremdes Terrain anzuwenden.

Positionen beziehen und reflektieren

Durch die Kombination verschiedener Fakultäten werden Seminarthemen von unterschiedlichen wissenschaftlichen Standpunkten betrachtet und diskutiert. Es zwingt die Teilnehmenden, ihr eigenes Fachgebiet kritisch zu betrachten, über - angeblich - Selbstverständliches nachzudenken und differenziert Position zu beziehen. Eine Grundtoleranz für Fremdes und Unbekanntes ist Voraussetzung dafür, dass ein spannender Diskurs entstehen kann. Dieser ist lehrreich und für alle Teilnehmenden ein Gewinn.

Gemeinsame Sprache finden und konstruktiv diskutieren

Zu einem interdisziplinären Seminar gehört notwendigerweise auch die Erläuterung eigener Fachbegriffe. Dieser Prozess ist anspruchsvoll, aber auch lehrreich. Die unterschiedlichen Diskussionskulturen und Sichtweisen der teilnehmenden Fakultäten macht das Seminar dabei facettenreich und einzigartig.

Vernetzung und Verwurzelung des Rechts erkennen

Das Bewusstsein um die Vernetzung und Verwurzelung des Rechts und die existierenden (wissenschaftlichen) Parallelwelten und deren Einfluss auf das Recht ist etwas, das aus der Erfahrung des Seminars bleibt. 

Das Seminar aktiv mitgestalten

In Abkehr zum traditionellen Vortrag und der anschliessenden Kurzdiskussion hat sich das Seminar hin zu einem gemeinsamen Erarbeiten themenzentrierter Schwerpunkte entwickelt. So wird neben klassischen, gut illustrierten Referaten, auch auf Rollenspiele, Podiumsdiskussionen und andere Präsentationskonzepte zurückgegriffen.   

Besondere Atmosphäre des Klosters nutzen

Die Atmosphäre des Klosters Engelber ist ein tragendes Element der besonderen Stimmung des Seminars. Die Teilnehmenden logieren in den Mauern des Klosters und kommen dabei in den Genuss der einzigartigen klösterlichen Gastfreundschaft. Auch die Seminarsitzungen finden in den Räumlichkeiten des Klosters statt.

Dozierende

Das Engelbergerseminar ist eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung. Neben Prof. Dr. iur. Felix Hafner wird das Seminar von Prof. Dr. Adrian Loretan von der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und von Pfr. Dr. theol. Luzius Müller von der Theologischen Fakultät der Universität Basel organisiert. 

Seminarthemen früherer Seminare

JahrSeminarthema
2000Das Ordensrecht des Benedictus
2001Taufe und Kirchenzugehörigkeit aus theologischer und juristischer Sicht
2002Religion und Verfassung
2003Die Frau in Kirche und Staat
2004Öffentlichkeit und Kirche
2005Religion und Rechtstradition
2006Lust und Laster, Sexualität in Kirche und Recht
2007Gemeinde in Staat und Kirche: demokratische Organisation ja oder nein?
2008Kopftuch, Kippa, Kreuz: Religiöse Symbole als Provokation?
2009Religionsfreiheit: Mythos oder Realität
2010Religiöse Vielfalt und Religionsfrieden
2011Trennung von Religion und Staat - Fluch oder Segen?
2012Geld macht Religion? Religionsrecht im Zeichen der Finanzen
2013Religiöser Lebensstil und Recht
2014Wie viel Demokratie erträgt religiöse Wahrheit und wie viel religiöse Wahrheit erträgt Demokratie?
2015Religion als Institution - Chancen und Risiken. Rechtliche und theologische Aspekte
2017Weshalb braucht das Recht den Menschenwürdebegriff? Rechtliche und theologische Dimensionen eines verfassungsrechtlichen Grundprinzips
2018Religion - Ein Sicherheitsrisiko?
2019Personalrecht in Religionsgemeinschaften - zwischen corporate identity und corporate ideology