Porträt Maria Stemmler

Maria Stemmler, Doktorandin,
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

 

Gastwissenschaftlerin (Professur Petrig)

Kontakt

maria.stemmler@unibas.ch

 

 

Forschungsschwerpunkte


Staatliche Geheimhaltung

Staaten halten einen Teil ihrer Informationen aus Sicherheitsgründen geheim. In demokratischen Rechtsstaaten wirft diese Tatsache grundlegende Fragen auf: Welche Staatsgewalten sind zur Kenntnisnahme befugt, wie muss eine effektive Kontrolle des Geheimbereichs aussehen und wie können mögliche Missstände aufgedeckt und adressiert werden? Aus rechtlicher Perspektive sind damit wesentliche Elemente der Gewaltenteilung, der Grundrechte und der Ausgestaltung massgeblicher Verfahren betroffen. In oftmals rechtsvergleichender Weise analysiere ich die entscheidenden Regelungen ebenso wie ihre Anwendung in der Praxis und reflektiere die sich hieraus ergebenden Implikationen kritisch.

Schutz des Unterwasserkulturerbes

Der Schutz des Unterwasserkulturerbes ist erst vor wenigen Jahren Gegenstand eines völkerrechtlichen Vertrages geworden. Das UNESCO-Übereinkommen über den Schutz des Unterwasserkulturerbes von 2001 enthält eine nennenswerte Anzahl an Regelungen, die den Schutz entsprechender Gegenstände und Fundstätten in der Praxis erheblich steigern können. Dies setzt allerdings eine vollständige Umsetzung der Konvention durch die aktuellen und zukünftigen Vertragsparteien voraus. Um diese zu erleichtern, ermittle ich im Rahmen dieses Forschungsschwerpunkts den Regelungsgehalt der Konvention und erarbeite adäquate Lösungsoptionen für das nationale Recht.

Recht der Internationalen Organisationen

Internationale Organisationen sind aus den internationalen Beziehungen nicht mehr wegzudenken, in Anbetracht der gegenwärtigen globalen Herausforderungen sind sie gar präsenter denn je. Ihre Aktivitäten erstrecken sich auf fast alle Lebensbereiche und prägen selbst alltägliche Handlungen. In einer Vielzahl von Fällen üben sie öffentliche Gewalt im eigentlichen Sinne aus: Sie sind rechtsetzend, rechtsanwendend und rechtsprechend tätig. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass für internationale Kooperationen seit einigen Jahren auch bewusst andere Organisationsformen der Zusammenarbeit gewählt werden, um empfundene Nachteile der Ausgestaltung Internationaler Organisationen zu vermeiden. Nicht zuletzt erweisen sich internationale Zusammenschlüsse Privater in vielen Fällen als ähnlich einflussreich wie klassische Internationale Organisationen ‒ ohne den gleichen rechtlichen Bindungen zu unterliegen. Vor diesem Hintergrund untersuche ich die Rechtslage sowohl im Völkerrecht als auch im innerstaatlichen Recht und gehe festgestellten Defiziten nach.

 

Ausgewählte Publikationen

 

Völkerrechtsfreundlichkeit im schweizerischen Recht: Das Beispiel der unmittelbaren Anwendbarkeit von Völkerrecht, Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (im Erscheinen).

Staatsgeheimnisse und effektiver Rechtsschutz nach 9/11, Verfassungsblog, 1. Juli 2022. Open Access

Der Schutz des maritimen Unterwasserkulturerbes im Schweizer Recht / The Protection of Maritime Underwater Cultural Heritage in Swiss Law, (2022) DNK Forum für Unterwasserarchäologie 2018 10-33. Open Access

Article 16 UNESCO Convention and the Protection of Underwater Cultural Heritage, (2020) 69 International and Comparative Law Quarterly 397–429 (zusammen mit Anna Petrig). Volltext

UNESCO-Übereinkommen über den Schutz des Unterwasserkulturerbes: Unvollständige Umsetzung durch die Schweiz, (2020) 138/I Zeitschrift für Schweizerisches Recht 47–94 (zusammen mit Anna Petrig). Open Access

Internationale Organisationen in der Coronakrise, (2020) Ius Inhouse 17–18 (zusammen mit Anna Petrig). Open Access

Die Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz des Unterwasserkulturerbes durch die Schweiz, (2018) Skyllis 258–262.

Cybersouveränität aus völkerrechtlicher Warte: Das Interventions- und Gewaltverbot gelten auch im Cyberspace, (2018) 3 digma 100–106 (zusammen mit Anna Petrig). Open Access

Galeone San José: Schatzjagd und Unterwasserkulturerbe, Völkerrechtsblog, 1. August 2018 (zusammen mit Anna Petrig). Open Access

Rüstungsexportkontrolle light. Das Bundesverfassungsgericht zieht dem parlamentarischen Fragerecht (zu) enge Grenzen, (2015) 4 Die Öffentliche Verwaltung 139–143.