Hier finden Sie einen Überblick über die Lehrveranstaltungen im Bereich Völkerrecht, die Frau Prof. Petrig an der Juristischen Fakultät der Universität Basel in regelmässigen Intervallen anbietet.

Inhalt | In der Vorlesung Völker- und Europarecht werden die Studentinnen und Studenten in die Grundlagen dieser beiden Rechtsgebiete eingeführt. Die Vorlesung wird zusammen von Prof. Andreas Müller (zuständig für das Europarecht) und Prof. Anna Petrig (zuständig für das Völkerrecht) gehalten. Im Völkerrecht werden insbesondere folgende Themen behandelt:

  • Was ist Völkerrecht und welche Rolle spielt es in den internationalen Beziehungen?
  • Der Staat als Völkerrechtssubjekt
  • Die Jurisdiktion der Staaten 
  • Die Rechtsquellen des Völkerrechts
  • Das Recht der Verträge
  • Völkerrecht und Landesrecht
  • Die IOs und weitere (potenzielle) Völkerrechtssubjekte
  • Das Gewalt- und Interventionsverbot
  • Kollektive Friedenssicherung im Rahmen der Vereinten Nationen
  • Die völkerrechtliche Verantwortung
  • Die internationale Streitbeilegung
  • Die völkerrechtlichen Immunitäten
  • Internationaler Menschenrechtsschutz (Übersicht)
  • Humanitäres Völkerrecht (Übersicht)

Bei der Einführung in die genannten Themen werden die Rolle der Schweiz im Völkerrecht sowie die Schnittstellen und das Verhältnis zum Schweizer Landesrecht jeweils mitberücksichtigt.

Vorkenntnisse | Es sind keine besonderen Vorkenntnisse notwendig, da es sich um eine Einführungsvorlesung handelt.

Sprache | Die Vorlesung wird auf Deutsch gehalten.

 

Inhalt | Internationale Organisationen sind heute nicht mehr aus den internationalen Beziehungen wegzudenken. Ihre Tätigkeiten erstrecken sich auf fast alle Lebensbereiche und prägen selbst alltäglichste Handlungen. Ihr Einfluss ist in den letzten Dekaden nicht nur quantitativ stark angestiegen, auch qualitativ. In einer Vielzahl von Fällen üben sie öffentliche Gewalt im eigentlichen Sinne aus: sie sind rechtsetzend, rechtsanwendend und rechtsprechend tätig. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass für internationale Kooperationen in den letzten Jahren bewusst andere Organisationsformen der Zusammenarbeit gewählt werden. Vor dem Hintergrund der doppelten Rolle der Schweiz – als Mitglied und als Sitzstaat zahlreicher Internationaler Organisationen und anderer Kooperationsforen – wird die Rechtslage sowohl im Völkerrecht als auch im innerstaatlichen Recht analysiert.

Format | Die Vorlesung ist wie folgt aufgebaut:

  • Theoretische Grundlegung: Die Studentinnen und Studenten werden in einem ersten Schritt jeweils in die Theorie des jeweiligen Themas eingeführt. Dabei werden neben Lehrbüchern und einschlägigen wissenschaftlichen Artikeln weitere Medien eingesetzt (u.a. Videos, Hörbeispiele, blogs); auf letztere wird v.a. zur Illustration und Diskussion aktueller Ereignisse und Entwicklungen zurückgegriffen.
  • Praxisbeispiele: Das theoretisch erworbene Wissen wird in einem zweiten Schritt jeweils auf  Fallbespiele angewandt. Dies trägt nicht nur zum vertieften Verständnis des Rechts der internationalen Organisationen bei, sondern fördert allgemein die Falllösungskompetenz der Studentinnen und Studenten.
  • Studienreise nach Genf: Eine eintägige Studienreise nach Genf vermittelt den Studentinnen und Studenten einen Einblick in das «internationale Genf» und in ausgewählte Organisationen.

Vorkenntnisse | Der vorgängige Besuch der Vorlesung «Völker- und Europarecht» erleichtert den Einstieg in das Spezialgebiet des Rechts der Internationalen Organisationen; es ist allerdings keine zwingende Voraussetzung.

Sprache | Die Vorlesung wird auf Deutsch gehalten. Gewisse Materialien werden auf Englisch abgegeben.

 

Konzeptpapier "Völkerrecht in der aussenpolitischen Praxis" mit Detailinformationen

 

Inhalt | Das Völkerrecht entwickelt sich laufend fort. Neue Verträge werden geschlossen, wie 2013 der Vertrag über den Waffenhandel. Es werden neue Institutionen geschaffen oder ausgebaut, deren Wirkungsbereich und Arbeitsweise definiert werden muss. So wurde z.B. das Statut des Internationalen Strafgerichtshofs 2018 um den Tatbestand der Aggression erweitert. Dessen Anwendung auf den Ukrainekrieg steht heute zur Debatte. Auch im bilateralen Verhältnis steht das Völkerrecht immer wieder im Fokus. So ringt die Schweiz zurzeit mit der Frage, wie sie ihre Beziehungen zur Europäischen Union um neue Verträge erweitern kann.

Die Lehrveranstaltung «Völkerrecht in der aussenpolitischen Praxis» bietet Student:innen die Gelegenheit, sich mit aktuellen Entwicklungen im Völkerrecht vertieft auseinanderzusetzen. Dabei geben biltaterale und multilaterale Verhandlungen ein ideales Prisma her, um auf diese zu blicken.Die Zusammenarbeit mit Dr. Stürchler vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erlaubt den StudentInnen ausserdem, nicht nur mit dem law in the books sondern auch mit dem law in action vertraut zu werden. Sie erhalten Informationen aus erster Hand zur aussenpolitischen Praxis der Schweiz und können einen Blick hinter die Kulissen der internationalen Bühne werfen.

Format | Die Lehrveranstaltung setzt sich aus drei Teilen zusammen:

1. Teil: Frau Prof. Petrig führt die Student:innen in drei kurzen Theorieblöcken in die Lehrveranstaltung und die Themen ein (theoretische Grundlegung); diese finden statt am Mo, 26. Februar 2024 (12h15-13h00), am Di, 26. Februar 2024 (8h15-10h00) und am Mittwoch, 27. Februar 2024 (8h15-10h00) statt.

2. Teil: Die Student:innen verfassen zu  den ersten beiden Themenschwerpunkten (Waffenhandel und Verbrechen der Aggression) gestützt auf abgegebene Länderinstruktionen jeweils ein Positionspapier von 2 Seiten sowie eine Infonotiz von 3-4 Seiten zur möglichen Neufassung der Zuständigkeit des ICC und/oder anderer möglicher Foren zur strafrechtlichen Verfolgung des Verbrechens der Aggression im Kontext der Ukraine skizzieren (schriftliche Leistung).

3. Teil: In drei verblockten Halbtagen stellt Dr. Stürchler die Themenschwerpunkte aus Sicht der aussenpolitischen Praxis der Schweiz dar; durch Verhandlungssimulationen in den Bereichen Waffenhandel und Verbrechen der Aggression lernen die Student:innen, was es in der Praxis bedeutet, völkerrechtliche Fragestellungen in Gremien wie der UNO zu debattieren und Ergebnisse mit zu gestalten (aussenpolitische Praxis; Verhandlungssimulationen). Ein Austausch zum Berufsfeld Völkerrecht runden den letzten Halbtag ab. Die Halbtage finden statt am Montag, 2. April 2024, Dienstag, 3. April 2024, und Mittwoch, 4. April 2024, jeweils von 13h15-17h15 in Präsenz.

Zielpublikum | Die Veranstaltung richtet sich an MA-Student:innen, die Ius oder European Global Studies studieren.

Präsenzpflicht | Eine Teilnahme an den Doppelstunden und den Blocknachmittagen ist verpflichtend, da das Format (insbesondere die Verhandlungssimulationen) eine konstante Gruppe und aktive Teilnahme erfordert.

Sprache | Das Seminar wird auf Deutsch gehalten. Gewisse Materialien werden auf Englisch abgegeben.

The Competition | The Jean Pictet Competition is one of the oldest and best-known competitions in the field of International Humanitarian Law (IHL). The competition is a unique training in international law for students whose objective is to take the law out of the books. In a first phase, the nearly fifty selected teams, usually stemming from five continents, receive a remote training in IHL from the organizers of the competition. At the same time, the University of Basel team receives training from Prof. Petrig and Mr. Onur Dur during the entire preparation phase, which lasts from the beginning of the fall term until shortly before the competition, which takes place in spring. In a second phase, all teams meet for one week to compete against each other; the place of the competition changes every year. The selected teams compete in the context of simulations and role-plays built around a fictitious armed conflict. Teams play the role of actors of armed conflicts (e.g., members of the armed forces, legal advisers of governments, NGO workers) and are constantly assessed by a jury and supported by a tutor. To participate and for further information, please visit our Concours Jean Pictet Moot Court Site.

Inhalt | Die einwöchige Basel Winter Arbitration School, die jeweils im Februar an der Juristischen Fakultät der Universität Basel stattfindet, ist dem Thema Schiedsgerichtsbarkeit als Streitbeilegungsmethode gewidmet. Zu ihren Alleinstellungsmerkmalen gehört, dass das Thema disziplinenübergreifend und transversal behandelt wird und neben ausgewiesenen Wissenschaftler:innen auch erfahrene Praktiker:innen aus diversen Institutionen als Vortragende engagiert werden. Dieser Zuschnitt erlaubt es den Teilnehmer:innen, sich innerhalb einer Woche einen guten Überblick über das Thema «Schiedsgerichtsbarkeit» zu verschaffen sowie ein entsprechendes Netzwerk aufzubauen. Die Winter School wird international ausgeschrieben und richtet sich vorwiegend an Master und LL.M. Student:innen, Doktorand:innen sowie junge Praktiker:innen.

Detailinformationen: Nähere Angaben zur Basel Winter Arbitration School auf der Website des Arbitration Lab zu finden.

Inhalt | Die einwöchige London Summer Arbitration School, die jeweils im Juni stattfindet, ist dem Thema Schiedsgerichtsbarkeit als Streitbeilegungsmethode gewidmet. Zu ihren Alleinstellungsmerkmalen gehört, dass das Thema disziplinenübergreifend und transversal behandelt wird und neben ausgewiesenen Wissenschaftler:innen auch erfahrene Praktiker:innen aus diversen Institutionen als Vortragende engagiert werden. Dieser Zuschnitt erlaubt es den Teilnehmer:innen, sich innerhalb einer Woche einen guten Überblick über das Thema «Schiedsgerichtsbarkeit» zu verschaffen sowie ein entsprechendes Netzwerk aufzubauen. Die Summer School wird international ausgeschrieben und richtet sich vorwiegend an Master und LL.M. Student:innen, Doktorand:innen sowie junge Praktiker:innen.

Detailinformationen: Nähere Angaben zur London Summer Arbitration School auf der Website des Arbitration Lab zu finden.