Sabine Gless ist seit 2005 Ordinaria für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität Basel. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen zum einen im internationalen Strafrecht, insbesondere im Rechtshilferecht und Europäischen Strafrecht und der besonderen Bedeutung genereller Prinzipien und Menschenrechten in der grenzüberschreitenden Strafverfolgung. Aus dieser Perspektive beleuchtet sie Grundsatzfragen strafprozessualer Beweisführung auf nationaler sowie auf internationaler Ebene. Zum anderen beschäftigt sich Sabine Gless mit Rechtsfragen in Zusammenhang mit der Digitalisierung unserer Lebenswelt, etwa durch die Einführung von virtuellem Geld oder die Umstellung auf hochautomatisiertes und autonomes Autofahren.

Sabine Gless ist Mitglied in redaktionellen Gremien verschiedener Fachzeitschriften im In- und Ausland. Sie war Gastwissenschaftlerin u.a. an der Woodrow Wilson School der University of Princeton, Université de Toulouse, Global Legal Studies Center, University of Wisconsin und der National University of Singapore und der New York University. Sabine Gless hat 2005 an der Universität Münster habilitiert (Lise-Meitner-Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen). Für ihre Schrift zu "Beweisrechtsgrundsätzen einer grenzüberschreitenden Strafverfolgung" erhielt sie den Habilitationspreis der Juristischen Studiengesellschaft Münster (2005). Von 1997 bis 2005 war sie am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Recht in unterschiedlichen Funktionen tätig, zuletzt als Forschungsgruppenleiterin für das Sachgebiet Europa (Sonderprogramm zur Förderung hervorragender Wissenschaftlerinnen). Promoviert hat Sabine Gless 1997 an der Universität Bonn mit einer Dissertation zur "Reglementierung von Prostitution in Deutschland". Seit 2016 ist sie Mitglied in der Fachkommission Rechtswissenschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie war Teil der Abteilung Geisteswissenschaften des Forschungsrates und ist Teil des Ambizione-Panels des Schweizerischen Nationalfonds.

Seit November 2021 ist Sabine Gless Mitglied im Senatsausschuss Evaluierung der Leibniz-Gemeinschaft.

Funktionen und Mitgliedschaften in folgenden wissenschaftlichen und berufsständischen Vereinigungen:

  • Kommission "Ambizione" der Abt. I Geistes- und Sozialwissenschaften des Schweizerischen Nationalfonds
  • Aufsichtskommission Staatsanwaltschaft Kanton Basel-Stadt
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft, Fachkollegium 113 "Rechtswissenschaften"
  • National Contact Point (Switzerland) of European Criminal Law Academic Network (ECLAN)
  • Management Committee European Criminal Law Academic Network (ECLAN)
  • Council of Europe, Committee on Artificial Intelligence, Strasbourg/FR
  • Scientific Advisory Committee "The Functionality of the Criminal Justice System", University of Bergen/NO
  • Scientific Advisory Committee"Monitoring Threats Against national Security", University of Bergen/NO

Mitglied in folgenden Gremien:

  • Mannheim Center of Data Science, Mannheim/DE
  • Senatsausschuss Evaluierung der Leibniz-Gemeinschaft, Berlin/DE
  • Professor Walther Hug Stiftung zur Förderung der Rechtswissenschaftlichen Forschung

Lehrgebiete:

  • Strafrecht, Allgemeiner Teil / Besonderer Teil
  • Internationales und Europäisches Strafrecht
  • Strafprozessrecht (Schwerpunkt: Beweisrecht, Rechtsschutz, gegen strafprozessuale Eingriffe)
  • Internetstrafrecht
  • Rechtsvergleichung (Grundlagenvergleich zwischen unterschiedlichen Prozesstypen)

Forschungsprojekte/Forschungsschwerpunkte:

  • Internationale Rechtshilfe in Strafsachen/Europäisches Strafrecht (Kommentar zur internationalen Rechtshilfe in Strafsachen, Schomburg/Lagodny/Gless/Hackner)
  • Strafprozessuales Beweisrecht/Beweisverbote (Kommentierung in Löwe-Rosenberg StPO)
  • New Journal of European Criminal Law (Editorial Board)
  • Strafverteidiger (Fachbeirat)
  • Arbeitskreis deutscher, österreichischer und schweizerischer Strafrechtslehrer
  • Legal Challenges in Big Data. Allocating benefits. Averting risks. (Schweizerischer Nationalfonds) link
  • NFP75 Big Data: Open Data and Legal Strings - Mapping the Ground for Public Funding Research Projects (Schweizerischer Nationalfonds) link
  • (Ro)Bot-Human Interaction – A Digital Shift in the Administration of Criminal Justice? Substantive Law, Procedure, & Verdicts in Ambient Intelligent Environments (Schweizerischer Nationalfonds)
  • Economic and Legal Challenges in the Advent of Smart Products (Zentrum für interdisziplinäre Forschung) link
  • Artificial Intelligence and Criminal Justice (Council of Europe) link
  • VolkswagenStiftung: „Algorithmische Analyse und Prognose von Gerichtsurteilen: Eine explorative Studie“
  • Max-Planck-Gesellschaft: "Algorithmic Profiling and Automated Decision-making in Criminal Justice"